Was ist Cybergrooming?

Beim Cybergrooming erschleichen sich (überwiegend männliche) Erwachsene im Internet das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen, um sie sexuell zu belästigen bzw. zu missbrauchen. Sexuelle Belästigung kann überall dort stattfinden, wo sich Kinder und Jugendliche online aufhalten.

Die Täter:innen nutzen dafür Profile auf TikTok, Instagram, Community-Plattformen und Online-Spielen und geben sich dort als Teenager aus, mit der Absicht mit den jungen Nutzer:innen in Kontakt zu treten und letztlich sexuelle Handlungen oder Fotos einzufordern. Fühlen sich die Betroffenen verunsichert, wird mit Drohungen eingeschüchtert.

Laut Studien sind jedes dritte Mädchen sowie jeder siebte Junge von Cybergrooming betroffen.

Der Kontakt beginnt meist harmlos mit Gesprächen über die Schule, Hobbys oder Computerspiele. In dieser ersten Phase wird versucht Vertrauen aufzubauen, indem betont verständnisvoll agiert wird. Allmählich werden harmlose Bilder gefordert („Du bist ja so hübsch, hast du noch weitere Bilder?"), später erotische Bilder oder Nacktfotos. Oft verschicken die Groomer:innen auch selbst Bilder oder Kommentare mit erotischem Inhalt an die Nutzer:innen. In manchen Fällen versuchen die Täter:innen noch weiter zu gehen und wollen sich mit den Betroffenen auch in der analogen Welt treffen.

Manche „Groomer:innen“ arbeiten mit einer anderen Masche:
  • Sie geben sich als Modelagent:innen oder Talentsucher:innen aus und versprechen den Jugendlichen, sie berühmt zu machen.
  • In Gaming-Portalen oder in Spiele-Chats geben sie sich als professionelle Gamer:innen aus und versprechen den Jugendlichen ihnen zu mehr Erfolg in Computerspielen zu verhelfen.
  • Sie versprechen den Kindern eine Belohnung, wenn diese ihnen z. B. Nacktbilder schicken – in Form von Geld, Gutscheinen oder dem Weiterzocken in einem Computerspiel.
Fühlen sich die Betroffenen irgendwann verunsichert und möchten den Kontakt wieder lösen, versuchen die Täter:innen die Betroffenen z. B. mit Drohungen einzuschüchtern, damit sie niemandem von den Vorkommnissen erzählen, oder erpressen sie mit den bereits erhaltenen Fotos und Postings („Du wolltest das ja auch, du hast ja mitgemacht“).

Aufgrund der Strategien von Täter:innen bewerten viele Kinder sexualisierte Gewalt im Internet als normal und geben sich meistens selbst die Schuld (z.B. „Hätte ich doch nur kein Bikini-Foto gepostet!“). Häufig wissen sie gar nicht, dass sexuelle Belästigung auch im Internet eine Straftat darstellt und verboten ist. Kinder brauchen daher unbedingt die Unterstützung der Eltern oder anderer Vertrauenspersonen – am besten schon, bevor es zur Belästigung oder zu sexualisierter Gewalt kommt!

Hier finden Sie Tipps, wie Sie Ihr Kind vor sexueller Gewalt im Internet schützen können.
 
Quelle: SaferIntnet.at
Eine Initiative des Forum Prävention im Auftrag und Zusammenarbeit mit der Familienagentur und weiteren Projektpartnern.