Hilfe, mein Kind spielt gewalttätige Spiele!

Aus der Forschung geht hervor, dass ausgeprägte Darstellungen von Gewalt und Brutalität einen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben. Je nach Alter, Entwicklungsstand und Verfassung können sie Kinder überfordern, Angst auslösen oder verstörend wirken. Vor allem bei jüngeren Kindern können die Reaktionen sehr stark ausfallen.

TIPP: Achten Sie v.a. bei jüngeren Kindern auf die Auswahl von altersgerechten digitalen Spielen. Beobachten Sie, wie Ihr Kind auf Inhalte reagiert und wie es damit umgeht. Hier finden Sie Informationen zu Altersangaben, pädagogischen Empfehlungen und Tipps für altersgerechte Spiele.

Bei der Frage, ob und inwiefern Gewalt in Medien für Kinder und Jugendliche schädlich ist oder aggressiv macht, gibt es aus wissenschaftlicher Sicht keine klare und eindeutige Aussage. Einig ist sich die Wissenschaft darin, dass der Konsum gewalttätiger Inhalte nicht automatisch zu Gewalthandlungen führt. Wird eine Person gewalttätig, so spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: z.B. selbst erlebte Gewalt in der Familie oder im Umfeld, eine instabile psychische Verfassung oder eine psychische Erkrankung, Fremdenfeindlichkeit u.a.m. Bereits vorbelastete Kinder und Jugendliche sind also besonders gefährdet. Games sind eines von verschiedenen Puzzleteilen, welches in diesen Fällen die Gewaltbereitschaft erhöhen.

Wenn sich Ihr Kind für Shooter-Spiele begeistert, ist dies zunächst nicht besorgniserregend. Ein Verbot von Spielen, bewirkt wenig. Lassen Sie sich erklären, warum gerade solche Spiele Ihrem Kind so gut gefallen. Machen Sie sich ein Bild davon, wie Ihr Kind mit Gewaltszenen umgeht und was es selbst davon hält. Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Sorgen und Bedenken – aber ohne alles zu verteufeln.

Aggressives oder gewalttätiges Verhalten kann auf unterschiedliche Ursachen hinweisen. Vielleicht ist das Kind momentan überfordert und es kommt mit unangenehmen Gefühlen wie Ängsten, Sorgen, Stress und Leistungsdruck nicht zurecht.

Interessieren Sie sich dafür, wie es Ihrem Kind gerade geht: Spielt mein Kind um sich zu entspannen und mit Gleichgesinnten Zeit zu vertreiben oder geht es darum aus der realen Welt zu fliehen, weil diese schwer zu bewältigen ist? Wenn ein Kind versucht, eigene Gewalterfahrungen oder unangenehme Gefühle durch brutale Spiele zu verarbeiten, sprechen Sie mit ihm darüber, was geschehen ist bzw. wie es mit seinen Gefühlen umgehen kann.

Quelle: ProJuventute.ch 
Eine Initiative des Forum Prävention im Auftrag und Zusammenarbeit mit der Familienagentur und weiteren Projektpartnern.