Wann sind die Kleinen groß genug für die Medienwelt?

Babys und Kleinkinder kommen bereits früh in Kontakt mit digitalen Medien. Sie beobachten ihre Eltern und Geschwister wie sie Smartphone und Tablet nutzen. Gleichzeitig werden diese Geräte auch als Babysitter eingesetzt, um das Kind ruhig zu stellen oder es abzulenken. Dabei sind Bildschirmmedien und bewegte Bilder bei Babys und Kleinkindern für eine gesunde Entwicklung nicht geeignet (oder nicht notwendig) oder nur in kleinen Dosen sinnvoll. Bildschirme und Filme drängen Kinder in eine passive Rolle, dadurch wird wichtige Zeit für Bewegung, Entdeckung und Erfahrung mit den allen Sinnen reduziert.
 
Was brauchen Kinder in den ersten Lebensjahren für eine gesunde Entwicklung?
  • Erfahrungen mit allen Sinnen: riechen, schmecken, hören, sehen und fühlen.
  • Entwicklungsschritte wie essen, laufen und sprechen lernen stehen im Vordergrund.
  • Gemeinsame Spiele in der Familie, viel Bewegung und Entdeckungen in der Natur.
 
Grundsätzlich gilt in diesem Alter:
  • Das reale Leben hat Vorfahrt!
  • Medien sparsam einsetzen.
  • Den Kontakt mit Medien immer begleiten und kindgerechte Inhalte auswählen.
  • Widmen Sie Ihrem Kind Ihre gesamte Aufmerksamkeit: Babys und Kleinkinder suchen den Kontakt zu Eltern. Ihr Kind sollte nicht mit Ihrem Handy um Ihre Aufmerksamkeit konkurrieren müssen! Wie sie ein gutes Vorbild in der Mediennutzung sein können, lesen Sie hier
 
Kleinkinder 0-3 Jahre:
  • Bildschirmzeiten bis 18 Monate möglichst vermeiden.
  • Die erste Wahl sind Bilderbücher aus Pappe und gemeinsame Kinderlieder!
  • Bewegte Bilder und hektische Geräusche sind zu schnell für das kindliche Hirn, um diese zu verarbeiten.
  • Medien gemeinsam mit den Kindern nutzen, um auf aufkommende Fragen oder Unruhe reagieren zu können. Medien sind kein Babysitter!
  • Egal ob Video, Audio oder Spiele: Kurze, einfache und kindgerechte Inhalte nutzen. Hier finden Sie Tipps für altersgerechte Inhalte.
  • Nutzungszeiten beschränken. Zur Orientierung: 10-15 Minuten am Stück sind ausreichend.
  • Grundsätzlich gilt: Für Kinder unter drei Jahren ist es wichtiger, die reale Welt mit allen Sinnen zu erfahren, bevor sie elektronische Medien entdecken.
 
Kindergartenkinder 3-6 Jahre:
  • Lern- und Spielprogramme werden zunehmend interessanter für Kinder. Kurze Filme und kleine Spiele sind spannend.
  • Bildschirmgeräte erfordern viel Konzentration und Aufmerksamkeit. Die Grenze ist auch bei Kindergartenkindern bald erreicht.
  • Kinder weiterhin nicht allein mit medialen Inhalten lassen. Gemeinsam altersgerechte Inhalte mit kurzen Sequenzen und einfacher Erzählstruktur aussuchen. (z.B. Die Seite mit dem Elefanten, MausApp …)
  • Nutzungszeiten beschränken. Zur Orientierung: 20-30 Minuten am Tag. Beobachten Sie wie Ihr Kind reagiert und passen Sie dementsprechend die Zeit an.
  • Keine Bildschirmzeiten während der Essenszeiten und vor dem Schlafengehen.
Weitere Infos zum gemeinsamen Start und welche Einstellungen auf Familiengeräten zu beachten sind, finden Sie hier
 
Weitere Infos:
Podcast Forum Prävention: Kleinkinder und Mediennutzung.
Was darf mein Kind wie lange ab welchem Alter im Internet tun? auf Saferinternet.at
Grundlagen: Kleinkinder und Medien auf schau-hin.info
Medienerziehung in den ersten Lebensjahren auf elternguide.online
Eine Initiative des Forum Prävention im Auftrag und Zusammenarbeit mit der Familienagentur und weiteren Projektpartnern