Das Jugendalter ist eine wichtige Entwicklungsphase. Soziale Medien machen es Jugendlichen leicht, im virtuellen Raum auch das zu tun, was für sie im realen Leben von großer Bedeutung ist:
- Kontakte knüpfen und pflegen. Über Messenger-Dienste können Jugendliche sich vernetzen, mit Gleichaltrigen in Kontakt sein und Freundschaften pflegen.
- Gemeinsame Interessen teilen und sich austauschen. Im Internet können Jugendliche ihren Interessen nachgehen, Leidenschaften teilen und Gleichgesinnte treffen. Dadurch können sie Wertschätzung und Geborgenheit erfahren.
- Eigene Identität entwickeln. Auf sozialen Netzwerken können sie sich selbst darstellen und mit verschiedenen Identitäten experimentieren. Über Views, Likes und Kommentare erhalten sie schnell Rückmeldung über Aussehen, Erscheinung und Auftritt. Diese Reaktionen von „außen“ sind für Jugendliche bedeutungsvoll.
- Einen Platz in der Gesellschaft finden. Jugendliche orientieren sich an Gleichaltrigen und Erwachsenen – online wie offline. Auf sozialen Netzwerken kommen sie mit verschiedenen Lebensformen in Berührung. Dieser Vergleich mit anderen Lebensweisen bewirkt, dass man die eigene Persönlichkeit oder Werte hinterfragt. Dies kann hilfreich sein, seinen eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden, aber auch Verunsicherung auslösen.
- Sich zu einer Gruppe zugehörig fühlen. Jugendliche wollen dazugehören und sind auf jenen sozialen Netzwerken unterwegs, wo auch ihre Freunde sind. Sie sehen, was die Freunde sehen, sind Teil dieser Gruppe und können mitreden.
- Abgrenzen von den Erwachsenen/Eltern. Gleichzeitig können die Eltern oft wenig mit den aktuellen Trends und Plattformen der Jugendlichen anfangen. Die beliebten sozialen Netzwerke der Jugendlichen sind oft erwachsenenfreie Zonen, in denen sie sich austoben können – ohne gleich Ärger mit den Eltern oder anderen Erwachsenen befürchten zu müssen.
Soziale Netzwerke decken Bedürfnisse ab, die Menschen in Bezug auf
Selbstverwirklichung,
Wertschätzung,
Beziehung sowie
Geborgenheit und
Sicherheit haben. Dabei ersetzen sozialen Medien andere „traditionelle“ Arten der Bedürfnisbefriedigung nicht, sie bieten jedoch einen
erweiterten Handlungsraum an.